Kleptokratien – Sargträger jeder Gesellschaftsform

Dieser Blogbeitrag widmet sich den Geschehnissen, die als Indikatoren für das aktuelle gesellschaftliche Zerwürfnis repräsentativ sind, wie z. B. die Auflösungserscheinungen von Solidaritätsgemeinschaften und die Vereinzelung ehemalig kooperierender Gemeinschaften sowie Präferierung von Partikularinteressen über Interessen des Gemeinwohls. Doch was sage ich?! Kleptokratie, nicht nur die aktuelle neofeudale Kleptokratie ist immer schon eine überaus menschliche Leidenschaft gewesen. Und sie ist m. E. immer schon der Sargträger einer jeden Solidargemeinschaft gewesen.

Die Zeiten einer völligen Neugestaltung von Allianzen, Kooperationen, aber auch von neuen Grenzziehungen und Abhängigkeiten ist in vollem Gang. Und auch hier erzähle ich nichts Neues, denn ist es nicht schon immer so gewesen, dass das Wechselspiel von MAchtergreifung, Kleptokratie, Aufbäumen gegen die Ausbeutung, Revolution und Neuorganisation ein immerwährender historischer Ablauf ist?!
Die Nostalgie der Gepflogenheiten und die Reminiszenz an „So-haben-wir-es-schon-immer-gemacht-Strukturen“ ist oldfashioned und pervertiert anachronistisch! Ja, sie ist sogar als letal zu bezeichnen, denn dieses ständige Beharren auf den „eigenen“ Interessen wurzelt oft nur äußerlich auf der Wahrung der Interessen bestimmter gesellschaftlicher Gruppen, die letzten Endes oft genug dem Dämon des Dunkels ihre Herzen überlassen haben. Ihr erkennt diese schnell an ihren proklamatorischen Heilsbringerattitüden und sie werden euch Wein predigen und Wasser einschenken, wenn überhaupt. Sie wollen immer nur das Beste und tun oft genug das Schlechte. An ihren Handlungen mögt ihr sie zu unterscheiden lernen!
Hier in diesem Blog geht es nun aber um zwei bedeutsame Erscheinungen in allen Gesellschaften dieser, unserer gemeinsamen Erde: die Kleptokratie und den Neofeudalismus.
Eines der Phänomene, die stets mit dem Zerfall von sozialen Gemeinschaften einhergehen, ist die sogenannte Kleptokratie. Ein anderes gesellschaftliches Phänomen, das sich auflösende Solidargemeinschaften kennzeichnet, ist das des Neofeudalismus. Meist gehen beide Phänomene einher mit der Herausbildung von bereits an anderer Stelle benannten Charaktertypen einer regionalen Parese. Diese sind dann sozusagen die Infektionsträger und -vermittler und dienen bestehenden kleptokratischen und auch neofeudalistischen Strukturen als Mittler. Für gewöhnlich entstammen diese Heilsbringer den mittleren Schichten der Gesellschaft und haben den unbändigenden Drang emporzustreben.
Der Begriff Kleptokratie wird im Allgemeinen gerne abstrahiert definiert wie folgt: Kleptokratie ist politisch motivierter und legalisierter Diebstahl. Eine andere, immer wieder in der einschlägigen sozialwissenschaftlichen Literatur auftauchende Begriffbestimmung ist: Kleptokratie ist die Herrschaft der Diebe. Letztere Definition ist wohl auch die einfachste, da sie eine direkte Übersetzung darstellt. (Boger, H. W., Hummonde, 2/2004).
Wie u.a. Boger auch feststellt, sind kleptokratische Ausprägungen schon fast als Standard für jedes gesellschaftliche System zu verstehen und auch in demokratischen Gesellschaften lassen sich nachweislich kleptokratische Abläufe beobachten.
Du erzählst uns hier nichts Neues wollt ihr jetzt sicher sagen!? Stimmt! Ich will hier auch gar nicht irgendwelche akademischen Betrachtungen beginnen, sondern mich auf kleptokratische Ausprägungen in sozialen Systemen konzentrieren. Hierbei lege ich mehr Wert darauf, Muster zu beschreiben denn spezifische Details herauszuarbeiten. Letzteres ist auch nur bedingt mein Metier als Geograph und vielmehr Angelegenheit von SpezialistInnen der verschiedensten Disziplinen.
Eine der charakterisierensten Ausprägungen kleptokratischer Systeme ist m. E. die Dreistigkeit, mit der sich die Mächtigen eines Staates, einer Gemeinschaft etc. an den gemeinsam geschaffenen Werten selbst bedienen. Ein besonders gutes Beispiel unserer Tage – und das ist nur ein besonders exponiertes Beispiel, ganz sicher nicht das einzige nennenswerte – ist der amtierende Staatspräsident Russlands, der mit einer so unverhohlenen Frechheit seine ihm gewogenen Machtstrukturen zu seinem Vorteil ausnutzt, dass es schon fast an eine Diktatur erinnert. Und natürlich hat er fast Sonnenkönigsgleich einen ihm dienenden Machtapparat errichtet, dessen willkürliche und rigide Vorgehensweise jede Form des Protestes oder auch nur der sachlich-inhaltlichen Kritik mit Gewalt unterdrückt. Und das nicht nur per Befehl und Druck sondern auch aus einem individuellen Selbstzweck dieser Diener- und Machtteilhaberschaft heraus, die uns gleichzeitig ein weiteres Phänomen offenbart – das des Machterhalts und der Geldgeilheit eben jener Zuarbeitenden. Eine Kleptokratie ist demnach immer verbunden mit einer dünnen und sehr machtvoll ausgestatteten Teilhaberschicht, die sowohl Geld einbringen, aber auch sehr viel mehr Geld und andere Werte aus dem Gemeinwesen in ihr individuelles Besitztum zu überführen trachten. Dieses Muster taucht in allen Kleptokratien auf und man darf deshalb von einem Indikator sprechen. Ganz gleich welches gesellschaftliche System man auch betrachtet, über kurz oder lang treten immer die Orwell´schen Gleicher als Gleichen auf und diese verhalten sich stets nach dem Muster: zuerst das System unter eine möglichst umfassende Kontrolle zu bringen, dann die Steuerung zu okkupieren und zuletzt dann die völlige Ausbeutung der Gemeinschaft zum eigenen Vorteil nachhaltig zu stabilisieren.
Ab einem bestimmten Reifegrad der Kleptokratie treten dann besondere Sicherungsmechanismen seitens der kleptokratischen Führungsschicht in Kraft, die über teils viele Jahre nach und nach etabliert werden, vor allem in Gesellschaften mit politischer Teilnahme verschiedener gesellschaftlicher und gesetzlich legitimierter Institute und Institutionen. Zusammengefasst können diese Absicherungsinstrumente als neofeudalistische Erscheinungen beschrieben werden.
Neofeudalistische Erscheinungen sind, wie der Begriff schon sagt, angelehnt an den gesellschaftsbeschreibenden Begriff des historischen Feudalismus als Zustand einer Gesellschaft, die auf einer einseitig ausgerichteten Bevorzugung von oben nach unten bis zu einer privilegierten Sozialschicht reicht. Unterhalb dieser privilegierten Sozialschicht gibt es wiederum eine einseitige rechtliche, soziale und monetäre Abhängigkeit und eine konstatierte Unmöglichkeit für die Unterprivilegierten, auch in den Genuss von Privilegien der herrschenden Klassen zu gelangen. Interessanterweise wurden feudalistische Strukturen zuerst im Zuge der französischen Revolution herausgearbeitet und führten in der Folge dann zur gewaltsamen Auflösung des Feudalismus. Wer sich für aktuelle Feudalismusstrukturen interessiert, dem sei hier Jürgen Habermas ans Herz gelegt. Sicher gibt es noch viele, viele andere Autoren und noch einmal sei hier gesagt, es geht mir hier nicht um eine akademische Betrachtung und damit detailgenaue Aufarbeitung von speziellen Ausprägungen, sondern um die abstrahierte Beschreibung eines gesellschaftlichen Ausbeute- und Machtsicherungsmusters, dem der Kleptokratie und des Neofeudalismus.
Der Neofeudalismus ist durch prägnante Muster gekennzeichnet. Zum Einen ist dort das Muster der gesellschaftlichen Legitimation der Absicherung von Privilegien und Machterhaltungsinstrumenten der Machthabenden und deren abhängiger oder zwischenabhängiger Teilhaberschicht. Mal wird die gesellschaftliche Legitimation völlig ins Abseits gestellt. Dann befindet man sich in einer Diktatur, wie z. B. der des Assad-Regimes in Syrien oder des Kim Jong Un-Regimes in Nordkorea. Mal wird eine Pseudolegitimation z. T. unter den abstrusesten Vorzeichen und Begleitumständen etabliert. Das sind dann für gewöhnlich gesellschaftliche Systeme, wie wir sie zeitaktuell aus der Türkei, Russlands, Weißrusslands, Kasachstans u.v.a. kennen.
Gemeinsam ist beiden Machterhaltungsmustern, dass sie eine Kleptokratie zu kennzeichnen vermögen. Wenn es zur Verminderung oder gar zum Verbot von Gewaltenteilungen in einer Gesellschaft kommt, dann beginnt damit bereits die Kleptokratie. Wenn dieses Ausbleiben der Gewaltenteilung in Nepotismus umschlägt, sind wir in einem neofeudalistischen System und damit unverkennbar in einem einseitig ausgelegten, auf den seitens der Machthabenden gewährten Privilegien, die für gewöhnlich gleichzeitig noch diverse Schutzmechanismen umfassen, wie z. B. ein Rechtssystem, das jedwede Kritik mit Strafverfolgung bis hin zur Elimination und Sippenhaft umfasst.
Ihr mögt jetzt denken, dass es wohl kaum ein gesellschaftliches System auf der Erde gibt, das sich freisprechen kann von kleptokratischen Tendenzen, Nepotismus und neofeudalistischen Strukturen. Und vielleicht kommt in euch auch der Gedanke auf, dass man doch so und so nichts dagegen unternehmen könne!? Warum soll man nichts dagegen unternehmen können, frage ich ?! Mir geht es sicher nicht darum, hier eine gesellschaftliche Änderung zu bewirken. Mir geht es viel mehr darum, euch Muster und Strukturen solcher Systeme darzulegen und euch zu bitten, demokratische Gesellschaften in ihrem Wert schätzen zu lernen. Das ist die wichtigste Änderung, denn jede Gesellschaft besteht nun einmal aus Individuen und wenn jeder für sich daran arbeitet, in seinem gesellschaftlichen Umfeld für kritische Aufklärung zu sorgen, dann ändert sich auch die Gemeinschaft um ihn herum. By the way – der gesellschaftliche Paradigmenwechsel ist in vollem Gange und es wird zukünftig sehr wichtig sein, klare Bekenntnisse zu treffen, wofür jeder einzelne Mensch steht in seiner politischen Ausprägung. Je ungerechter Verteilung von Gütern, Privilegien, Zugängen zu Bildung u.ä. ausgeprägt ist, desto stärker wird das Verlangen nach Aufklärung und somit gesellschaftlicher Änderung. Masanobu Fukuoka hat es einmal auf den Punkt gebracht, indem er folgendes Bild beschrieb: Wenn Du den Mist jeden Tag nur zum Fenster herauswirfst, kommt er in nicht allzu ferner Zeit wieder zur Tür herein!“
Je eindeutiger – also gesetzlich geregelt – in einer Gesellschaft die Gewaltenteilung und Gewaltenkontrolle ist, desto weniger Kleptokratie werdet ihr finden. Wenn Gerichte unabhängig sind, die Judikative demnach ohne zentral gesteuerte Meinungsbildung und Entscheidungsgewalt des gesellschaftspolitischen Machtapparates ihre Urteile sprechen kann, dann ist das neben einer ebenso unabhängigen Legislative und Exekutive eines der wesentlichsten Merkmale und Muster für eine funktionierende Demokratie und damit gleichzeitig ein bedeutsames Hemmnis zur Ausprägung einer Kleptokratie wie o.a.. Leider kennen wir auch in unserer eigenen Demokratie kleptokratische Wesenszüge und noch viel mehr nepotistische und neofeudale Strukturen. Die Reichen sorgen qua Lobbyarbeit und PR-Arbeit sehr nachhaltig dafür, dass ihre eigenen Interessen sowohl gewahrt und geschützt, wenn nicht sogar noch verstärkt werden. Und sie grenzen sich immer mehr ab vom großen Heer der Arbeitssklaven und damit der Mittel- und Unterschicht in unserer Gesellschaft. Aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten zur Ausbeutung, den USundA, schwappen Trends nach Europa, die in großen Siedlungsagglomerationen auch in Deutschland bereits deutlich erkennbar sind. Der rigide Abbau von Sozialwohnungen, das Entkernen und Umwidmen ehemaliger industrieller und gewerblicher Anlagen, öffentlicher Grünflächen, Gartenlandarealen und Altbausiedlungen  in teuerste und edelste Wohn- und Arbeitsbereiche, die zudem dann noch durch private Sicherheitsdienste abgeschirmt werden, weisen uns diesen Weg des Neofeudalismus aufs deutlichste aus. Die wenigen Reichen schirmen sich immer mehr ab von den mittleren und unteren Schichten und sie haben schon längst die politische Macht korrumpiert, um ihre geldgierigen Interessen durchzusetzen. Ein aktuelles Beispiel ist die neue EU-Richtlinie für die Lebensversicherungsbranche. Wenn Geld tötet und Geld nicht mehr dient, dann ist die Zeit des Neofeudalismus längst angebrochen. Doch gerade wegen seiner ausgrenzenden, herabwürdigenden und trennenden Ausprägungen ist auch ein Zeichen der Hoffnung, denn nun zeigt sich das wahre Gesicht des Dämons in seiner ganzen Ausprägung. Es ist nicht Aufgabe der Entwürdigten und Ausgegrenzten dagegen vorzugehen wenn sie diese Hoffnung bereits in ihrem Herzen spüren und die Verantwortung genau denen so Handelnden überlassen. Es ist das Buch derer, die jeden Tag vom sogenannten freien Spiel der Kräfte als das allseits selig Machende erzählen, das geschrieben wird und nicht das Buch derer, die durch ebenjene entwürdigt werden und verzweifeln. Sträubt euch dagegen, gebt eurer Verzweiflung ein Gesicht und eine erkennbare Marke, denn dadurch grenzt ihr den Dämon der Ausgrenzung und der Selbstsucht umso deutlicher ab. Konzentriert euch darauf, durch neue Solidarnetze euch selbst zu helfen und denen, die mit euch jeden Tag die Entwürdigung und Verzweiflung spüren. Überlasst die sich selbst, die ihrem Dämon folgen und vergeht euch nicht an ihnen, sondern wendet euch ab und organisiert neue Zusammenschlüsse, geht Kooperationen ein, die transparent sind und dafür Sorge tragen, dass eure Gemeinschaft eigene Stoffkreisläufe schafft.
Kommen wir zu den ersten Ansätzen, um diese gesellschaftlichen und ökologischen Parasiten der Kleptokratie und des Neofeudalismus zu bändigen und einzuzäunen.
Zunächst ist es wichtig, dass man sich des Musters bewusst wird. Ich habe hier bereits erste, diese Muster verdeutlichende Hinweise gegeben. Bist Du Dir des Musters erst einmal bewusst, wird es für jeden von uns wichtig sein, seinen Weg zu suchen, die Pforten und Türen zu erkennen und zu öffnen. Dies ist der wichtigste, weil erste  Schritt. Tritt ein! Du siehst einen neuen Raum, Deinen Raum. Schau´Dich um und Du siehst Dich und die Anderen, die von allen Richtungen durch viele, viele Türen eintreten. Seid Willkommen! Dieser Raum ist der des Erkennens und des Kraft Schöpfens. Manche verweilen hier länger, andere gehen zu weiteren Türen. Tune in to get out.
Welchen Schritt ihr als nächstes wählt, das sei jedem selbst überlassen. Ich sehe folgende Optionen, die ich anderer Stelle bereits beschrieben habe.
Wenn ihr das Muster der Kleptokratie und des Neofeudalismus erkennt in eurer Gesellschaft und Gemeinschaft, dann wisst ihr, dass der Dämon der Zerwürfnis eingekehrt ist. Ihr könnt nun daran arbeiten, ein ausgleichendes Muster zu erarbeiten. Das ist eine wirklich große Herausforderung, denn wenn sich Mächtige daran gewöhnt haben, sich dreist und frech an den gemeinsam erarbeiteten Mehrwerten zu bedienen, dann sind sie süchtig danach und verstehen es irgendwann als ganz selbstverständlich. Umso vehementer wird ihre Gegenwehr sein. Selbst in den westlichen Demokratien kann man das allenthalben spüren, denn die Lobbyisten der Mächtigen (zumeist Teilhaber an Konzernen) verstehen es aufs Vortrefflichste, ihr Interesse der Selbstbedienung und Gewinnmaximierung nach und nach so auszubauen, dass es einem fast als selbstverständlich und unwiderrufbar zu sein scheint. Doch vergesst nicht, es ist ein Muster der Ausbeutung, der Stärkung und Sicherung gesellschaftlicher Disparitäten, das konkret ist und gewollt wird. Es gibt Verursacher! Und genau diese Verursacher sind es, gegen die ich mich hier wende, gegen die ihr euch auch wenden könnt.
Allenthalben sehen wir um uns herum solche, die uns sagen, dass neue Strukturen in der Gesellschaft notwendig wären. Leider verfolgen sie nur in geringster Zahl und Ausprägung Strukturen, die die gesellschaftlichen Disparitäten abbauen. Völlig pervers wird es dann, wenn sich klerikale und sogenannten gemeinwirtschaftliche Institutionen einen eigenen „Markt“ sichern, z. B. in der Betreuung von gesellschaftlich „Inkompatiblen“ und damit letzten Endes die Segregation manifestieren (bitte vergesst jetzt nicht, dass ich von meiner eigenen Gesellschaft spreche und hier nicht Allgemeinwirksamkeit postuliere). Und das funktioniert nur, weil wir in unseren Familien eine Form der Verschwendung von Zeit und Gütern zulassen, die das Wohl der Gemeinschaft als Unmöglichkeit erscheinen lässt. Wir schauen z. B. interessiert auf die Schlangen vor den Tafeln und geben unserem nächsten Nachbarn oder Familienmitglied nicht einfach etwas von unseren Gütern ab. Ja, manchmal lassen wir sogar Lebensmittel eher verkommen bevor wir sie unseren Nächsten schenken. Somit ist eine von den vielen Heilsbringern unserer Zeit avisierte Änderung der Strukturen ohne neue Einsichten und Verhaltensweisen, also ohne innere Qualitäten. Aus der Systemkunde verschiedenster gesellschaftlicher Betrachtungsweisen wissen wir, dass diese Art propagierter „Neuorientierungen“ dazu führen, dass ebendiese sogenannten reformierten, reorganisierten Strukturen früher oder später korrupt, drückend und unwirksam werden. Deshalb wendet euch gegen jede Form der Ungleichheit bei der Verteilung der Einkünfte. Wo immer sie euch auch begegnet, und sie ist ubiquitär und ein klares Indiz für Kleptokratie und Neofeudalismus, benennt sie, beschreibt sie, erarbeitet Informationen über die Tatsachen der euch umgebenden Ungleichheit bei der Einkommensverteilung, denn diese ist die eigentliche Ursache für Armut und den zunehmenden Abbau gesellschaftlicher und gemeinschaftlicher Prosperität.
Übt euch in Transparenz! Transparenz der Waren- und Geldströme, Transparenz der Entscheidungsfindungen, Transparenz bei der Nachvollziehbarkeit getroffener Entscheidungen, Transparenz bei den gesellschaftlichen Zielfindungen und Nachvollziehbarkeit der Wege zum Ziel, um ggf. frühzeitig nachsteuern zu können. Die Durchsichtigkeit betrifft nicht die Intimsphäre der Individuen und sie betrifft auch nicht das staatliche Ausspähen aller individuellen und privaten Sphären. Die einzige Ausnahme, die es dort geben darf, ist die einer richterlichen Anordnung und somit eines im Vor- wie auch  im Nachhinein prüfbaren Rechtsaktes. Transparenz bedeutet nicht Spionage. Transparenz konzentriert sich darauf, die betroffenen Menschen eingehend zu informieren, ohne darauf zu warten, dass sie interessiert sind. Es ist das freiwillige Bereitstellen von Kenntnisse und Abläufen, insbesondere bei gesellschaftlichen Instituten und Institutionen. Und dabei ist die Unantastbarkeit der Würde des oberste Prinzip, wobei diese im freiheitlich-demokratischen Sinne ausgelegt werden sollte, denn dort steht neben der Unantastbarkeit der Würde auch das Recht auf freie Meinungsäußerung. Schützt diese Organe der freien Meinungsbildung und-äusserung vor denen, die sie für einseitige und säkulare Interessen versuchen auszuhöhlen.